Der Start von Christian Kern als Bundeskanzler und designierter Vorsitzender der SPÖ hätte nicht besser sein können. Mit glasklaren Ansagen und ersten Maßnahmen hat er es geschafft einen Ruck durch die Partei und durch große Teile der Bevölkerung gehen zu lassen.

Die Krise der Sozialdemokratie in Europa, und in Österreich im Speziellen, hat unter den verbliebenen AnhängerInnen zunehmend für Ernüchterung, teilweise gar Verzweiflung gesorgt. Damit einher ging eine riesige Sehnsucht nach dem Kampf für die eigenen Grundsätze und Überzeugungen, letztlich dem Kampf um die Identität als Bewegung.

Dieser Kampf lässt sich nur mit einer Person an der Spitze führen, die ihn voll annimmt und der Bewegung eine klare Richtung vorgibt. Bevölkerung und Parteimitglieder gleichermaßen brauchen eine Führungspersönlichkeit, die den Weg vorgibt und sich nicht vom Boulevard leiten lässt oder sich in Kleinkriegen auf Nebenschauplätzen verstrickt.

Das soll nicht heißen, dass notwendige Kompromisse in der Regierungszusammenarbeit unmöglich wären, nein. Niemand erwartet sich, dass von heute auf morgen alle Menschen leistbare Wohnungen finden, das Wirtschaftswachstum in ungeahnte Höhen schießt oder plötzlich Vollbeschäftigung erreicht wird. Es geht vielmehr darum glaubwürdig für die Anliegen der Menschen einzutreten und sich ehrlich zu bemühen. Es geht um das Darstellen des großen Ganzen, des Weges der zum Ziel führt. Und dieser Weg entsteht eben nicht erst im Gehen. Manche Umwege mögen unvermeidlich sein, aber das Ziel muss vorher klar sein und unmissverständlich kommuniziert werden. Nur so schaff en wir es den Menschen Ängste zu nehmen und Hoffnung zu geben.

Genau diese Rolle hat Christian Kern angesprochen und bereits in den ersten Tagen glaubwürdig besetzt. Mit dem Sager „Grundsätze vor Machterhalt“ hat er ein erstes Anzeichen für den so dringend notwendigen Kulturwandel an der Spitze unserer Partei gesetzt und der Partei ihre Identität und Motivation zurückgegeben. Darauf müssen wir nun gemeinsam aufbauen und unseren neuen Vorsitzenden in den kommenden Monaten und Jahren dabei unterstützen diesen frischen Wind auch zu nutzen und in konkrete Maßnahmen für die Menschen in unserem Land umzusetzen.

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