Seit den Silvesterübergriff en in Köln ist sexuelle Gewalt gegen Frauen ein viel diskutiertes Thema. Pauschalurteile und “schwarz-weiß Malerei” kommen dabei aber nicht nur von der rechten Seite.

Erst kürzlich hat der österreichische Presserat eine Coverzeichnung der Wochenzeitung “Falter” verurteilt, die sich auf die Vorfälle in Köln in der Silvesternacht bezieht. Kritisiert wird dabei die diskriminierende stereotype Darstellung von “schwarzen Männern” die “weiße Frauen” bedrohen. Die Illustratorin des Bildes Bianca Tschaikner, der wegen dieser Zeichnung auch die Zusammenarbeit mit dem feministischen Magazin “an.schläge” gekündigt wurde, wehrt sich gegen die Vorwürfe.

Schützenhilfe bekommt sie dabei von der deutschen Feministin und “Emma” Herausgeberin Alice Schwarzer. In ihrer Zeitschrift verteidigt sie die Zeichnung damit, dass sie eine “Gewaltdemonstration fremder Männer gegenüber einheimischen Frauen” in jener Nacht darstelle. Gleichzeitig wirft sie der Herausgeberin der “an.schläge” und ähnlich denkenden FeministInnen vor, das Problem sexueller Gewalt von muslimischen Männern an westlichen Frauen nicht beim Namen zu nennen.

Das Problem der sexuellen Gewalt gegen Frauen löst sich jedoch nicht damit, den Finger auf vermeintlich Fremde zu zeigen. Ein gezielter Angriff auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe hilft außerdem niemandem, sondern trägt eher zum Auseinanderdividieren der Gesellschaft bei. Sexuelle Gewalt gegen Frauen ist weder ein importiertes Problem, noch abhängig von Religion, Herkunft oder sozialem Status des Täters. Statt ein “Wir und die Anderen” zu konstruieren, sollten wir lieber gemeinsam gegen sexuelle Gewalt kämpfen. Ganz egal woher der Täter kommt oder woran er glaubt.

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